Herzlich Willkommen auf meinem Blog!


Diese Seite soll mir helfen Euch meine Erfahrungen, meine Eindrücke und meinen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Bangladesch näher zu bringen.

Von September 2008 bis August 2009 arbeite ich zusammen mit NETZ Bangladesch bei der Entwicklungsorganisation Ashrai. In dieser Zeit bin ich in einem Grundbildungsprogramm in der Region um Joypurhat tätig.

Nähere Infos zu dem Projekt findet Ihr "hier".

Ich werde mich bemühen regelmäßig aus Bangladesch zu berichten. Ihr habt zu jedem Post die Möglichkeit Kommentare abzugegen. Solange nicht anders gewünscht, werde ich die Kommentare nach einer Prüfung meinerseits veröffentlichen. Gerne dürft Ihr mir auch auch E-Mails schreiben oder mich auf eine andere Weise kontaktieren.


Peter


Mittwoch, 8. April 2009

Arbeitssommer

08.04.2009

"Wieder frisch komme ich aus der Dusche. Als ich mich abtrockne, fange ich wieder an zu schwitzen."

Ich war jetzt schon einige Male mit meinem Fahrrad alleine an einer Schule. Heute hat es mich allerdings 15 Kilometer in nördlicher Richtung verschlagen. Es ist kurz nach ein Uhr mittags, als ich das Dorf verlasse. In den letzten zwei Wochen sind die Temperaturen wieder so hoch angestiegen, dass es selbst den deutschen Hochsommer übertrifft. Das lässt die Mittagssonne mich jetzt spüren. Ich will so schnell es geht wieder zurück ins Büro. Endlich duschen. Der Fahrtwind kühlt mich ab. Die meiste Zeit geht es über befestigte Straße und ich komme gut voran. 45 Minuten später bin ich endlich angekommen. Ich merke wie der Schweiß anfängt aus allen Poren meiner Haut zu rinnen. Der kühle Fahrtwind hat seine Arbeit getan. Erst jetzt spüre ich, dass mein Gesicht glüht. Während des Fahrens habe ich nicht gemerkt, wie sich der Sonnenbrand langsam über mein Gesicht verteilt.

Ich steige von meinem Rad und trinke die halbvolle 2-Liter-Wasserflasche in einem Zug leer. Die ungewohnte Tour macht sich schon jetzt in meinen Knochen bemerkbar. Auf den Muskelkater kann ich mich jetzt schon freuen, denke ich, als ich zum Waschbecken wanke und mir Wasser ins Gesicht spritze. Als meine Atmung sich wieder beruhigt, steige ich die Treppen hoch bis in den dritten Stock und schließe die Tür auf. Ich mache sie direkt hinter mir zu und lasse meine Tasche auf dem Bett nieder. Innerhalb der nächsten Schritte ziehe ich meine Hose und mein T-Shirt aus. Dann stelle ich den Ventilator auf die höchste Stufe und stehe eine gefühlte Stunde davor. Irgendwann bewege ich mich dann doch zur Dusche.

Endlich, denke ich noch, als ich die Dusche anmache. Doch aus der Leitung kommt nur heißes Wasser. Die erhoffte Erfrischung bleibt aus. Trotzdem höre ich auf zu schwitzen und bleibe solange unter dem Strahl bis meine Füße und Hände anfangen aufzuweichen. Doch das Wetter meint es nicht gut mit mir. Während ich mich abtrockne, kommt der Schweiß zurück. Mit meinem Handtuch kämpfe ich dagegen an. Ich gebe auf und lege mich auf mein Bett. Es vergeht keine Minute, da schießt es mir durch den Kopf: „Du musst noch Wäsche waschen.“ Ohne Waschmaschine muss ich wohl per Hand waschen. Das bedeutet wieder Arbeit und wieder schwitzen.

Donnerstag, 2. April 2009

Sturmlicht

02.04.2009

"Jetzt fängt es an zu regnen. Also wieder zurück ins Haus, vielleicht kommt der Strom ja bald wieder."

Es ist abends. Ich habe gerade gegessen und sitze nun vor meinem Computer. Der Ventilator brummt im Hintergrund und übertönt fast die Musik, die ich auf volle Lautstärke gedreht habe. Es ist trotzdem ziemlich warm. Den ganzen Tag schien die Sonne und hat meine Wohnung aufgeheizt. Plötzlich schlägt eine der Türen zu. Wie aus dem nichts stürmt es. Die Fenster klappern. Ich schließe sie. Als ich fertig bin fällt der Strom aus. Es ist dunkel und heiß. Ohne Ventilator bleibe ich nicht lange in meinem Zimmer. Da ich um diese Uhrzeit nichts mehr machen kann, vor allem wenn der Strom abgeschaltet ist, trabe ich ein Stockwerk höher. Das Flachdach. Der Sturm ist im vollen Gange. Die frische Luft tut gut.

Blitze erhellen den Himmel rot und Donner schallt von allen Seiten. Der Wind wird stärker und ich muss aufpassen, nicht vom Dach zu fallen. Die Palmen biegen sich in alle Richtungen. Ich genieße die natürlichen Eindrücke. Das Sausen des Windes. Das rot-weiße Licht der Blitze. Den Donner. Alles scheint weit weg zu sein, obwohl es laut ist. Die dunklen Wolken ziehen über den Himmel. Der plötzlich einsetzende Regen zerstört die Atmosphäre ein wenig. Ich stelle mich in den Aufgang zum Dach. Missmutig schreite ich wieder eine Etage tiefer. Es war gerade so gemütlich.