Herzlich Willkommen auf meinem Blog!


Diese Seite soll mir helfen Euch meine Erfahrungen, meine Eindrücke und meinen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Bangladesch näher zu bringen.

Von September 2008 bis August 2009 arbeite ich zusammen mit NETZ Bangladesch bei der Entwicklungsorganisation Ashrai. In dieser Zeit bin ich in einem Grundbildungsprogramm in der Region um Joypurhat tätig.

Nähere Infos zu dem Projekt findet Ihr "hier".

Ich werde mich bemühen regelmäßig aus Bangladesch zu berichten. Ihr habt zu jedem Post die Möglichkeit Kommentare abzugegen. Solange nicht anders gewünscht, werde ich die Kommentare nach einer Prüfung meinerseits veröffentlichen. Gerne dürft Ihr mir auch auch E-Mails schreiben oder mich auf eine andere Weise kontaktieren.


Peter


Samstag, 21. Februar 2009

Muttersprache

21.02.2009

"Die Sprache ist das allerhöchste Gut. Dementsprechend sollte es auch gewürdigt werden."

Die Sonne ist noch nicht ganz aufgegangen und schon klopft es an meinem Fenster. Es ist der 21. Februar. Internationaler Tag der Muttersprache. Vor 57 Jahren erklärte die pakistanische Regierung Urdu zur alleinigen Amtssprache. Bangladesch war damals ein Teil von Pakistan. Am 21. Februar kam es zu Protesten in Dhaka. Gegen den Entschluss der Regierung und für die Muttersprache Bangladeschs. Bei den Demonstrationen gab es Tote. Seit der Unabhängigkeit Bangladeschs wird dieser Tag nun gefeiert. Zu Ehren und Gedenken der Märtyrer und zur Erinnerung an den Kampf für die eigene Sprache. Seit 2000 ist es ein offizieller von der UNESCO anerkannter Gedenktag.

Meinen Kollegen muss ich erst einmal erklären, dass wir diesen Tag nicht feiern und dass ich vorher noch nie etwas davon gehört habe. Diese sind daraufhin ein wenig pikiert und belehren mich nochmals, dass es doch ein internationaler Feiertag sei. Dass ich ihrer Tradition trotzdem folge, freut sie wieder und der Missmut über meine Unwissenheit ist schnell vergessen. Doch jetzt muss es schnell gehen. Wir wollen schließlich nicht die letzten sein, die beim Denkmal in der Stadt eintrudeln. Zur Tradition gehört es ein Bouquet vor das Denkmal zu legen. Da ich am meisten Geld für die Blumen ausgegeben habe, wird mein Name als erstes auf dem Arrangement genannt.

Nur fährt man nicht einfach zum Denkmal, nein, man läuft. Barfuß. Von unserem Büro aus wandern wir also los. Es ist früh morgens, die Sonne geht gerade auf und der Boden ist kalt. Winter in Bangladesch. Die einzige Lösung gegen die Kälte heißt: schneller Laufen. Unterwegs begegnen uns viele andere Gruppen. Schulklassen, Mitarbeiter anderer Organisationen und Familien, die sich mit ihrem Blumenarrangement auf den Weg gemacht haben. Glücklicherweise ist der Weg nicht allzu weit, so dass wir nach kurzer Zeit das Denkmal erreichen. Wir sind nicht die ersten und so ist das Denkmal bereits mit Blumen gefüllt. Ehrwürdig steigen wir die Stufen hinauf und platzieren unseren Strauß. Auf der anderen Seite geht es wieder hinunter. Und so schnell wie wir gekommen sind, machen wir uns auch schon wieder auf den Weg zurück zum Büro. Erst frühstücken und dann noch ein wenig schlafen.

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