Herzlich Willkommen auf meinem Blog!


Diese Seite soll mir helfen Euch meine Erfahrungen, meine Eindrücke und meinen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Bangladesch näher zu bringen.

Von September 2008 bis August 2009 arbeite ich zusammen mit NETZ Bangladesch bei der Entwicklungsorganisation Ashrai. In dieser Zeit bin ich in einem Grundbildungsprogramm in der Region um Joypurhat tätig.

Nähere Infos zu dem Projekt findet Ihr "hier".

Ich werde mich bemühen regelmäßig aus Bangladesch zu berichten. Ihr habt zu jedem Post die Möglichkeit Kommentare abzugegen. Solange nicht anders gewünscht, werde ich die Kommentare nach einer Prüfung meinerseits veröffentlichen. Gerne dürft Ihr mir auch auch E-Mails schreiben oder mich auf eine andere Weise kontaktieren.


Peter


Montag, 2. März 2009

Kartoffelstau

02.03.2009

"Es geht weiter und ich verstehe immer noch nicht ganz, wie so ein Stau mitten im Nirgendwo entstehen kann."

Ich sitze im Bus. Es geht mal wieder nach Dhaka. Die Sonne scheint, es ist nicht zu warm und insgesamt ein sehr schöner Tag. Die Landschaft zieht and mir vorbei und Musik rauscht in meinen Ohren. Ich schließe die Augen und hoffe, dass die sechs Stunden Busfahrt schnell vergehen. Als der Wagen langsamer wird und plötzlich anhält, schlage ich meine Augen wieder auf. Ich halte meinen Kopf aus dem Fenster, um suche nach dem Grund der Unterbrechung. Neben dem Bus entdecke ich eine Reihe von Rickshaws, die ebenfalls im Stau stehen. Lautes Gehupe schallt von allen Seiten.

Das Ende des Staus ist nicht in Sicht. Er ist zu lang. „Vermutlich ein Unfall“, denke ich. Unfälle im Straßenverkehr stehen an der Tagesordnung. Mir ist zum Glück noch keiner passiert. Allerdings denke ich bei jeder Busfahrt darüber nach und rede mir letzten Endes ein: „Die wissen schon, was sie machen.“ Das Dröhnen der Hupen wird lauter. Doch es geht nicht vorwärts. Da nützen auch die Flüche des Fahrers nichts. Die Leidtragenden sind die Rickshaw-Fahrer, die von allen Seiten angemeckert werden. Dass die Straße viel zu klein für alle ist, scheint niemanden bewusst zu sein.

Alle paar Minuten bewegen wir uns ein paar Meter weiter. Nach mehr als einer halben Stunde, wird die Ursache des Staus deutlich. Kartoffeln. Aus einem mir unbekannten Grund wurde anscheinend die gesamte Kartoffelernte der Region auf einem winzigen Markt zusammengetragen. Berge über Berge warten auf ihren Abtransport. Die im Stau stehenden Rickshaws bringen weitere Säcke. Große Laster werden mitten auf der Straße beladen und blockieren somit natürlich alles. Langsam quetscht sich der Bus an den Kartoffelbergen vorbei. Irgendwann ist es geschafft. Die Fahrt darf weiter gehen. Nur noch fünf Stunden.

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