Herzlich Willkommen auf meinem Blog!


Diese Seite soll mir helfen Euch meine Erfahrungen, meine Eindrücke und meinen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Bangladesch näher zu bringen.

Von September 2008 bis August 2009 arbeite ich zusammen mit NETZ Bangladesch bei der Entwicklungsorganisation Ashrai. In dieser Zeit bin ich in einem Grundbildungsprogramm in der Region um Joypurhat tätig.

Nähere Infos zu dem Projekt findet Ihr "hier".

Ich werde mich bemühen regelmäßig aus Bangladesch zu berichten. Ihr habt zu jedem Post die Möglichkeit Kommentare abzugegen. Solange nicht anders gewünscht, werde ich die Kommentare nach einer Prüfung meinerseits veröffentlichen. Gerne dürft Ihr mir auch auch E-Mails schreiben oder mich auf eine andere Weise kontaktieren.


Peter


Freitag, 26. September 2008

Mahlzeitig

26.09.2008

"Nach einer Weile wird einem die Bedeutung des Wortes „Grundnahrungsmittel“ erst richtig bewusst. Immer auf dem Speiseplan steht in Bangladesch Reis."

Gründlich wasche ich meine Hände. Die rechte besonders. Die linke Hand benutzt man im Allgemeinen zur Reinigung auf der Toilette. Es scheint daher logisch nur mit der rechten Hand zu essen. Mein Handy zeigt „13:47“, es riecht nach Essen und ich habe Hunger. Ich nehme mir einen Teller aus hartem Plastik. Ihn schmücken ein rosa Rand und blaue Blumen in der Mitte. Auf dem Holztisch am Ende des Zimmers stehen viele verschiedene Schüsseln, Teller und Töpfe. Alle haben zum Schutz vor Ungeziefer grüne oder lilafarbene Plastikdeckel. An der Tischkante steht ein großer Wasserspender, der das Leitungswasser filtert und trinkbar macht.

Ich nehme den Deckel von dem größten Topf. Ein großer Reisberg kommt zum Vorschein. Ich fülle meinen kompletten Teller. Aus einer kleinen Schüssel neben dem Topf nehme ich mir Dal. Der gelbe Dalgipfel ist eine Art Suppe aus kleinen Linsen, Zwiebeln und vielen Gewürzen. Als Sauce gibt es dem Reis einen leicht würzigen Geschmack. Der nächste Teller auf dem Tisch offenbart einen gemischten Salat aus Gurken und Tomaten – ohne Dressing. Eine kleine Portion davon findet am Rand Platz. Ich nehme mir noch ein paar kleine Kartoffeln aus der Schüssel mit dem Fleisch. Das Fleisch wird komplett mit Knochen und was sonst noch daran hängt gekocht und somit gewöhnungsbedürftig. Es gibt nicht immer Fleisch. Allerdings gibt es dazu immer Kartoffeln. Mit reichlich gefülltem Teller setze ich mich auf das Sofa.

Im nächsten Moment stelle ich fest, dass ich noch einmal aufstehen muss. Ich hole mir ein Glas und fülle es mit Wasser. Ich wasche mir noch einmal kurz die Hand ab und fange mit der feuchten rechten Hand an zu essen. Von jedem Häufchen meines Tellers nehme ich einen Teil und mische alles an einer Seite. Das Dal und die Kartoffeln machen den Reis klebrig. Ich matsche ein wenig und schiebe dann mit meinem Daumen eine große Portion in meinen Mund. Mittlerweile esse ich recht schnell mit der Hand und es dauert nicht lange bis der Teller leer ist. Ich gönne mir noch einen Löffel Reis. Diesmal ohne Dal.

Ich fühle mich gesättigt. Ich bringe den Teller in die Küche, bestelle einen Tee und wasche erneut meine Hände. Die Kondensmilch gibt dem Getränk einen unnatürlich süßen Geschmack und eine hellbraune Farbe. Ich schlürfe solange aus dem warmen Glas bis der Teesatz meine Lippen berührt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wie unkompliziert Essen doch sein kann;)Jetzt hab ich Hunger....