Herzlich Willkommen auf meinem Blog!


Diese Seite soll mir helfen Euch meine Erfahrungen, meine Eindrücke und meinen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Bangladesch näher zu bringen.

Von September 2008 bis August 2009 arbeite ich zusammen mit NETZ Bangladesch bei der Entwicklungsorganisation Ashrai. In dieser Zeit bin ich in einem Grundbildungsprogramm in der Region um Joypurhat tätig.

Nähere Infos zu dem Projekt findet Ihr "hier".

Ich werde mich bemühen regelmäßig aus Bangladesch zu berichten. Ihr habt zu jedem Post die Möglichkeit Kommentare abzugegen. Solange nicht anders gewünscht, werde ich die Kommentare nach einer Prüfung meinerseits veröffentlichen. Gerne dürft Ihr mir auch auch E-Mails schreiben oder mich auf eine andere Weise kontaktieren.


Peter


Sonntag, 28. September 2008

Pflanzenschirm

28.09.2008

"Es gibt nicht viele Orte an die man sich zurückziehen kann. Menschenmengen, Abgasgeruch und Lärm zeichnen den Alltag. Irgendwo weit im Norden, in den Außenbezirken Dhakas findet sich eine grüne Oase."

Ich laufe die „Mirpur Road“, eine der größten Hauptstraßen Dhakas, entlang. Es tröpfelt. Kühler als sonst schwitze ich weniger. Der Smog hängt in meiner Nase. Der Bürgersteig unter meinen Füssen ändert sich stetig. Teilweise muss ich mitten auf der Straße laufen. Ich bin mittlerweile eine halbe Stunde unterwegs. Auf einer großen Kreuzung nehme ich meine Karte zur Hand und überlege, ob ich noch richtig bin. Es gibt wenige Straßenschilder. Eine Tatsache, die mir nicht weiterhilft. Ich müsste ein Drittel der Strecke geschafft haben. Für das letzte Stück nehme ich mir ein CNG. In weniger als 20 Minuten finde ich mich vor zwei großen Eingängen wieder. Auf dem linken Eingang thront ein großer Bogen: „Zoo“. Ich nehme den anderen Eingang und bezahle an einem kleinen Schalter fünf Taka.

Die Geräusche der Großstadt beginnen zu verschwinden, als ich den schmalen, geteerten Weg im Botanischen Garten Dhakas immer weiter geradeaus entlang gehe. Es nieselt. Bäume säumen den Weg. Durch den Wald erkenne ich einen See. Am Ufer liegen zwei Boote und ich werde gleich gebeten mit zu fahren. Ich gehe weiter. Der Rasen besteht aus großen Grashalmen, deren Blätter zu einem Baum gehören könnten. Ein kleiner gepflasterter Pfad führt mich in einen Wald. Alles ist grün. Die Blätter der Baumkronen um mich herum werfen große Schatten auf den Boden. Es ist ruhig. Das einzige Geräusch kommt von den Regentropfen, die auf die Pflanzen prasseln.

Ich bleibe stehen und atme tief durch. Frische Luft. Der Regen wird stärker. Die Tropfen durchdringen die Baumkronen. Ich stelle mich dicht an einen Baumstamm. Es ist nicht mehr ruhig. Plötzlich erfüllt den ganzen Wald ein angenehmer Lärm. Es gewittert. In naher Entfernung steht ein Gebäude. Ich renne durch den Wald und kann mich glücklicherweise unter dem Turm unterstellen. Mit mir haben sich ungefähr zehn andere Menschen, drei Ziegen und ein paar Hühner vor dem Regen gerettet. Es wird dunkel. Hin und wieder erhellen Blitze den Wald. Ich lehne mich an die Wand und beobachte den Regen.

Es dauert fast 45 Minuten als der Regen etwas schwächer wird. Ich halte es für die beste Entscheidung die Chance zu nutzen und zu gehen. Nach einer Weile erreiche ich den Hauptweg. Mit zügigem Schritt bewege ich mich Richtung Haupteingang. Es ist mittlerweile dunkel und es regnet immer noch. Der Weg ist lang und gerade. In der Ferne liegt irgendetwas Großes genau in der Mitte des Weges. Bevor ich mich fragen kann, warum sich jemand bei solch einem Wetter auf den Boden legen sollte, stelle ich fest, dass dort kein Mensch liegt.

Ein Blatt, so groß wie mein gesamter Oberkörper liegt nun direkt vor mir. „Gut, dass es weiterhin regnet“, denke ich und freue mich über meinen neuen Regenschirm.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wollharr ist tot:-O

Anonym hat gesagt…

Interessante Frisur... und interessanter Schreibstil. Letzterer gefällt mir auch. Erstere ist ja ein bisserl radikal.